Abschluss Pilotprojekt "Lernort Praxis"
Am 31.07.2016 endete das Pilotprojekt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für 3 Jahre gefördert wurde.
Bilanz und Ausblick auf die zukünftige Gestaltung der Praxisanleitung
Schwerpunkt des Projekts war und ist die Sensibilisierung der multiprofessionellen Teams in unseren beiden Einrichtungen, die Ausbildung von Fachkräften auf ein qualitativ höheres Niveau anzuheben.
Die Ausbildung von 4 weiteren Praxisanleiterinnen in Kinderhaus und Schule und die Planung weiterer Ausbildungsmöglichkeiten im nächsten Schuljahr bieten eine gute Grundlage für die professionelle Begleitung.
Um Qualitätsstandards für die berufspraktische Ausbildung zu etablieren ist ein Handlungsleitfaden entstanden, der von allen genutzt werden kann, der Auszubildende oder Bundesfreiwillige begleitet. Neben dem Leitfaden für die Praxisanleitung wurde - sowohl für das Kinderhaus, als auch für die Schule/Hort - ein „digitaler Einrichtungskompass“ erstellt, der den Praktikanten zur Verfügung steht, um Beobachtungen, eigene Aufgaben und Lernfeldbezüge zu dokumentieren und der am Ende der Praktikumsphase - als Portfolio ausgedruckt - Bestandteil des Praxisordners und ein Spiegel unserer Arbeit mit den Praktikanten in unseren Einrichtungen sein soll.
Im Rahmen des Pilotprojekts wurde die Zusammenarbeit mit Hoch- und Fachschulen intensiviert und gute Ergebnisse sind zu verzeichnen. Inzwischen arbeiten wir auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit den Semperschulen, dem IBB, der FFS und FHD zusammen. Insbesondere mit den AIK-Fachschulen „Semperschulen“ verbindet uns eine enge konstruktive Arbeit in Theorie und Praxis. Im nächsten Schuljahr wird es für angehende ErzieherInnen eine zusätzliche Praxisphase im Kinderhaus geben, in der an einem Tag in der Woche eine Gruppe junger Menschen zusätzliche Praxiserfahrung sammeln und Fragen zum „Gewusst wie – Theorie trifft Praxis“ an die Einrichtungsleitung bzw. Praxismentorin stellen kann. Eine Form der Partizipation, die sicher auch für uns gewinnbringend ist, da sie den Bezug zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ermöglicht.
Die im letzten Jahr im Sächsischen Ministerium für Kultus in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband begonnene Arbeit der AG „Handlungsleitfaden LOP/ Ergebnissicherung“, in der wir als Huckepack e.V. vertreten sind, befasst sich weiter mit der redaktionellen Bearbeitung der Inhalte. Es soll ein einheitlicher Handlungsleitfaden für Sachsen entstehen, der auf den guten Ergebnissen unserer Arbeit basiert.
Am 18. Mai 2016 stellten Vertreter der einzelnen Arbeitskreise LOP aus ganz Sachsen auf einem „Markt der Möglichkeiten – Wege in die Zukunft“ im Kultusministerium die Ergebnisse des Pilotprojekts vor.
Die Präsentation für den Huckepack e.V. übernahmen dankenswerter Weise Jeannette Gommlich und Gabriel Böhm. Noch einmal wurde der Wunsch zum Ausdruck gebracht, die erreichten Qualitätsstandards weiterzuführen und auszubauen. Gleichzeitig war die Veranstaltung im SMK für uns eine Plattform, die noch fehlenden Rahmenbedingungen für eine gute Praxisanleitung anzumahnen.
Für eine langfristige Sicherung benötigen wir neben der kommunalpolitischen Positionierung, die Unterstützung durch das Landesjugendamt und eine Implementierung seitens der sächsischen Gesetzgeber.
Im Zeitraum vom 01.08.2013 - 31.07.2016 wurden 146 Hoch- und Fachschulpraktikanten, BFDler, FSJler u.a. im Kinderhaus und der Schule angeleitet und betreut.
Die guten und sehr guten Praktikumseinschätzungen durch die Fachschulen und durch uns als Lernort Praxis zeugen von großem Engagement. Und, dass angehende ErzieherInnen, die im 1. Ausbildungsjahr ihr Blockpraktikum bei uns absolviert haben, gern auch ihr Prüfungspraktikum im KH absolvieren, zeugt von gewachsener Qualität in der Praxisanleitung. Es hat sich herumgesprochen – der Huckepack ist ein guter Ort für die berufspraktische Ausbildung. Es gibt viel mehr Bewerbungen, als Praktikumsplätze.
Der Verein wird aus eigenen Mitteln das Projekt „Lernort Praxis“ über das Förderende zum 31.07.2016 hinaus fortzusetzen.
Ina Faupel
Praxismentorin, Sommer 2016